Rotkraut


Name: Rotkraut, Blaukraut, Blaukohl
Botanischer Name: Brassica oleracea convar. capitata var. Rubra L.


Bereits seit der Antike bereichern verschiedene Krautarten den Speiseplan unserer Vorfahren. Anders als bei den heute üblichen "Krautköpfen" handelte es sich damals allerdings um blattreiche Wildformen, wie sie auch heute noch an den Küsten Frankreichs, Irlands und Englands wachsen. Rotkraut taucht erstmals im 12. Jahrhundert in den Schriften von Hildegard von Bingen als "Rubeae Caules" auf, was so viel heißt wie "rötlicher Stängel". 

Rotkraut kann gut gelagert werden und benötigt relativ wenig Pflege, freut sich aber über eine Auflockerung des Bodens, dem sogenannten "Heindln".
 


Heindln anno 1800

 


Rotkraut ist reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen und gilt vor allem wegen seiner guten Lagerfähigkeit als wichtiger Nährstofflieferant in der kalten Jahreszeit. Die typische lilaviolette Färbung verdankt Rotkraut sogenannten Anthocyanen: sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine Stärkung des Immunsystems und eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird. Allerdings gehen diese Inhaltsstoffe durch langes Kochen verloren. 


 

Traditionell wird Rotkraut als Beilage zu deftigen Speisen wie Schweinsbraten, Wild, Ente und natürlich zum "Martinigansl" serviert, es schmeckt aber auch fleischlos mit Backrohrerdäpfeln, Schupfnudeln oder Knödeln. Rotkraut macht sich auch gut roh als Salat oder in einer Rotkrautcremesuppe, aber dazu ein anderes Mal mehr 😉


Rotkraut mit Erdäpfelknödel

Rotkraut

2 EL Öl
1 Zwiebel
500 g geschabtes Rotkraut
Saft von 2 Orangen
1/8 l Gemüsebrühe
2 Äpfel
1 EL Rundkornreis
1 Msp. Zimt
Salz, Pfeffer

Zwiebel fein hacken und in heißem Öl anschwitzen. Rotkraut zugeben und kurz anrösten. Mit Orangensaft und Gemüsebrühe aufgießen. Äpfel mit der Schale reiben und mit Rundkornreis, Zimt, Salz und Pfeffer zum Rotkraut geben und in etwa 30-40 Minuten weichdünsten. Zwischendurch umrühren und eventuell noch weitere Gemüsebrühe oder Wasser zugießen damit nichts anbrennt. Abschmecken.


Erdäpfelknödel

500 g mehlige Erdäpfel
160 g Mehl
50 g Grieß
1 Ei
Salz, Pfeffer
fein gehackte Petersilie

Erdäpfel in der Schale weichkochen, abgießen, noch heiß schälen, durch die Erdäpfelpresse drücken und kurz ausdampfen lassen. Sobald die Erdäpfel nicht mehr zu heiß sind mit Mehl, Grieß, dem verquirlten Ei und fein gehackter Petersilie rasch zu einem glatten Teig verarbeiten. Aus dieser Masse gleichmäßige Knödel formen und diese in leicht köchelndem Salzwasser für etwa 10 Minuten sieden lassen. Vorsichtig aus dem Topf heben und mit Rotkraut servieren.



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